Rally Bike


von Seppatoni
28.05.2011

1988 brachte der japanische Videospielhersteller Taito mit Rally Bike einen neuen Racer in die Spielhallen, in welchem es aus der Vogelperspektive einen Motorradfahrer durch verschiedene Strecken zu lotsen galt. Zwei Jahre später erschien der Tital auch für Nintendos 8-Bit Konsole. Für die Konsolenumsetzung zeichnete sich das amerikanische Studio Romstar verantwortlich.

Wie bei Rennspielen üblich, gilt es auch in Rally Bike, möglichst schnell eine Rennstrecke zu absolvieren. Zusätzlich muss mit der Zieleinfahrt auch eine vorgegebene Mindestplatzierung auf der Rangliste erreicht werden, um jeweils die Qualifikation für das nachfolgende Rennen sicherzustellen. Fahrt ihr gar in die Top 10, dürft ihr euer Fahrzeug in Sachen Reifen und Motor zusätzlich aufrüsten. Die aktuelle Platzierung könnt ihr stets der Statusleiste entnehmen, aber auch den anderen Anzeigen solltet ihr eure Beachtung schenken. Neben Geschwindigkeit und der zurückgelegten Distanz gilt es vor allem auch die Benzinanzeige im Auge zu behalten, denn ist der Tank leer, ist das Rennen für euch vorbei.

Glücklichwerweise verrät euch jeweils während der Rennen eine aufblinkende Zapfsäule, dass demnächst eine Tankmöglichkeit auf dem Weg liegt. Haltet ihr dort an, wird euer Benzinvorrat aufgefüllt, gleichzeitig verliert ihr aber auch Zeit und Ränge, die anschließend wieder aufgeholt werden müssen. Die gegnerischen Fahrer machen euch dies nicht immer einfach. Zwar sind diese meist nicht allzuschnell unterwegs, sorgen aber gerade deshalb auf den teils engen Streckenabschnitten häufig dafür, dass ihr nicht einfach vorbeiziehen könnt. Denn kollidiert ihr mit einem gegnerischen Motorradfahrer, ist das Rennen augenblicklich vorbei und ihr müsst die Strecke von vorne beginnen. Selbiges gilt auch beim Touchieren der Streckenbegrenzung und anderen auftauchenden Hindernissen wie Strassenbahnen oder plötzlich von Parpklätzen fahrenden Autos. Auch hier wird euch eines eurer 5 Leben bei einer Kollision abgezogen und das Rennen neu gestartet. Immerhin zerschellen aber auch gegnerische Fahrer an Hindernissen.

Um im harten Rennalltag zu bestehen, dürft ihr glücklicherweise auf die Unterstützung verschiedener Items zählen, die euch meist von einem auftauchenden Hubschrauber hinterlassen werden. Diese reichen von Zusatzpunkten, über Extra-Benzin bis hin zu einem Turbo. Weiterhin gibt es einen Helm, der euch für kurze Zeit unverwundbar macht, sowie zwei kleine Motorradfahrer, die sich an eure Seiten heften und die Gegner aus dem Weg räumen.

Die Rennen führen euch durch verschiedenste Gebiete: Imposante Brücken, Wohngebiete, dichte Wälder oder auch die Docks am Hafen sind Austragungsorte des Motorrad-Kräftemessens. Und überall gilt es die Augen stets offen zu halten, denn schnell können sich der Streckenverlauf ändern und plötzlich auftauchende Hindernisse wie eine Ansammlung von Bäumen oder eine Weggabelung für ein jähes Ende der Fahrt sorgen. An manchen Stellen gilt es auch über mit "Jump" beschriftete Rampen zu springen und so im Weg stehende Fahrzeuge zu überspringen. Mit etwas Geschick könnt ihr an machen Stellen so auch auf andere Fahrzeuge springen und euch von diesen Transportieren lassen. An anderen Orten wiederum werdet ihr beispielsweise von einem Lastwagen durch eine enge Strasse verfolgt oder müsst rutschigen Ölflecken ausweichen. Für den erfolgreichen Abschluss eines Rennens ist es dabei unvermeidlich, die Strecken gut zu kennen. Mehrmaliges Scheitern ist zu Beginn bereits vorprogrammiert. Nur wer die kniffligsten Stellen auswendig kennt, darf am Ende jubeln.

An der Steuerung gibt es wenig auszusetzen: Mit B wird gebremst, A ist das Gaspedal und mit Druck auf Oben auf dem Steuerkreuz gibt es einen zusätzlichen Turbo. Aus technischer Sicht hat der Titel leider wenig zu bieten. Die Musik nervt und passt nicht zum aktiven Geschehen, die Soundeffekte wurden teils mehrmals verwendet, was für Verwirrung sorgt. Auch die Grafik ist schlicht und unspektakulär, sorgt aber jederzeit für eine gute Übersicht.

Größter Mangel an dem Spiel ist der hohe Schwierigkeitsgrad. Um die Strecken erfolgreich zu meistern, ist stupides Auswendiglernen der Kurse unvermeidlich. Und selbst dann können unfair platzierte Gegner oder die ungenaue Kollisionsabfrage das Rennen stets aprubt beenden. Dass dabei jedes mal wieder von vorne begonnen werden muss, verschärft zum Frustpotenzials des Titels noch weiter. Auch der 2-Spieler-Modus, bei welchem lediglich abwechselnd gefahren werden kann, sorgt kaum für zusätzlichen Spielspaß.

Somit bleibt Rally Bike eine mässige Umsetzung des Spielhallentitels mit zahlreichen Macken und wird höchstens bei Hardcore-Fans von Arcade-Racern Freunde finden. Für alle anderen gibt es eindeutig bessere Alternativen.


Wertung


5/10

Kommentare



Seppatoni
Mit Rally Bike wollte ich mich mal wieder einem etwas unbekannterem Titel aus meinem Regal widmen. Allerdings kann ich dem Spiel wohl auch nicht zu mehr Popularität verhelfen. Trotz teils netten Ideen und gelungener Steuerung nervt es, aufgrund des kleinsten Fehlers und der mangelhaften Kollisionsabfrage immer wieder von vorne zu beginnen. Das schmäler den Spielspaß und lässt eher Frust als Motivation zum Weiterzocken aufkommen.



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